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Wie lange man mit Holz heizen darf: Liste, Kaminofen, Vorschrift
Heizen mit Holz ist eine beliebte und umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen, die jedoch auch einige Nachteile mit sich bringt.
Daher stellt sich die Frage, wie lange man mit Holz heizen darf hierzulande?
Denn, um die Luftqualität und den Klimaschutz zu verbessern, hat die Bundesregierung verschiedene Regelungen erlassen, die den Betrieb von Holzheizungen einschränken oder verbieten.
Überblick
- In Deutschland kann nicht unbegrenzt mit Holz geheizt werden. Es gelten die Vorgaben der Kleinfeuerungsverordnung (1. BImSchV), die je nach Alter und Typ der Anlage unterschiedliche Grenzwerte für Schadstoffemissionen festlegt.
- Bis Ende 2020 mussten alle Öfen stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden, die vor dem 1. Januar 1995 zugelassen wurden. Ende 2024 verlieren alle Geräte mit Zulassung vor dem 21. März 2010 ihre Zulassung.
- Für Neubauten sollen ab 2024 strengere Regeln gelten, die den Einbau von Holzheizungen nur noch unter bestimmten Bedingungen erlauben. Dies ist Teil des Entwurfs für das Gebäudeenergiegesetz (GEG) aus dem Hause des Klimaschutzminsters Habeck.
- Um das Heizen mit Holz möglichst effizient und emissionsarm zu gestalten, sollten einige Tipps beachtet werden, wie z.B. Wahl des richtigen Brennholzes, Lagerung bzw. Trocknung des Holzes, Anpassung der Feuerung an den Wärmebedarf und die regelmäßige Wartung des Ofens etc.
Betrieb von Holzheizungen Vorschriften
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kriterien für den Betrieb von Holzheizungen in Deutschland:
Kriterium | Beschreibung |
---|---|
Alter der Anlage | Die Anlage muss eine Zulassung nach dem 21. März 2010 haben oder bis Ende 2024 nachgerüstet oder ausgetauscht werden |
Typ der Anlage | Die Anlage muss ein Einzelraumfeuerungsgerät (Kaminofen, Kachelofen etc.) oder eine Zentralheizung (Holzvergaser, Pelletheizung etc.) sein |
Leistung der Anlage | Die Anlage darf nicht mehr als 50 kW Nennwärmeleistung haben |
Schadstoffemissionen der Anlage | Die Anlage muss die Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid einhalten, die je nach Typ und Alter der Anlage variieren |
Brennstoff der Anlage | Die Anlage darf nur naturbelassenes Holz oder zertifizierte Holzbriketts oder -pellets verwenden |
Standort der Anlage | Die Anlage muss einen ausreichenden Abstand zu Nachbargrundstücken und schutzbedürftigen Gebieten einhalten |
Mit Holz Heizen Vor- und Nachteile
Heizen mit Holz hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen diese Heizmethode berücksichtigt werden sollten.
Vorteile
- Holz ist ein nachwachsender und klimaneutraler Rohstoff, der bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie er zuvor gebunden hat
- Holz ist regional verfügbar und unabhängig von globalen Preisschwankungen
- Holz erzeugt eine angenehme und behagliche Wärme
- Holz kann als Zusatzheizung oder als Notfallheizung genutzt werden
Nachteile
- Holz verursacht bei der Verbrennung Feinstaub und andere Schadstoffe, die die Luftqualität und die Gesundheit beeinträchtigen können
- Holz benötigt viel Platz für die Lagerung und Trocknung
- Holz erfordert einen höheren Aufwand für die Beschaffung, den Transport und die Verbrennung als andere Heizsysteme
- Holz kann bei unsachgemäßer Lagerung oder Verbrennung zu Bränden oder Schimmelbildung führen
Wie lange darf man noch mit Holz heizen? Fazit
Heizen mit Holz ist in Deutschland nicht generell verboten, aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft.
Die Bundesregierung hat die Kleinfeuerungsverordnung erlassen, um die Schadstoffemissionen von Holzheizungen zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern.
Für Neubauten sollen ab 2024 strengere Regeln gelten, die den Einbau von Holzheizungen nur noch unter bestimmten Bedingungen erlauben.
Heizen mit Holz hat sowohl ökologische als auch ökonomische und ästhetische Vorteile, aber auch einige Nachteile, die beachtet werden sollten.
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Mit Holz Heizen Häufige Fragen
Was ist die Kleinfeuerungsverordnung?
Die Kleinfeuerungsverordnung (1. BImSchV) ist eine Verordnung des Bundesimmissionsschutzgesetzes, die die Anforderungen an kleine und mittlere Feuerungsanlagen regelt.
Sie gilt für Anlagen mit einer Nennwärmeleistung von bis zu 1 MW, die feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe verwenden.
Die Verordnung legt Grenzwerte für Schadstoffemissionen wie Staub und Kohlenmonoxid fest, die je nach Alter und Typ der Anlage variieren. Die Verordnung sieht auch eine regelmäßige Überprüfung der Anlagen durch Schornsteinfeger vor.
Was ist das Gebäudeenergiegesetz?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein von der Bundesregierung vorgeschlagener Gesetzesentwurf, der das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) in einem Gesetz zusammenführen soll.
Das Hauptziel des GEG besteht darin, die energetischen Anforderungen für sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.
Darüber hinaus zielt das GEG darauf ab, den Einsatz erneuerbarer Energien zur Deckung des Wärmebedarfs zu steigern und die CO₂-Emissionen (beispielsweise Ölheizungen etc.), die von Gebäuden verursacht werden, zu reduzieren.
Wie kann ich meine Holzheizung nachrüsten oder austauschen?
Um Ihre Holzheizung nachzurüsten oder auszutauschen, sollten Sie sich an einen Fachbetrieb wenden, der Ihnen eine geeignete Lösung anbieten kann. Sie können auch prüfen, ob Sie für Ihre Maßnahme eine Förderung vom Staat erhalten können.
Zum Beispiel bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung für den Austausch alter Öfen durch moderne Holzheizungen an. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des BAFA.